Ein Handwerk mit Leidenschaft
Bonbonkochen ist ein altes, traditionsreiches Handwerk, das viel Feingefühl, Kraft und Geschick im Umgang mit Zutaten, Hitze und dem richtigen Kneten der Bonbonmasse zu tun hat. In den nächsten Abschnitten wollen wir dich mit auf die Reise nehmen, wie aus einzelnen Zutaten die wohltuenden und leckeren Bonbons mit Fahne werden.
Die Zutaten Zucker und Wasser werden dosiert und vermischt. Nach Auflösen des Zuckers wird Glukosesirup oder geschmacksgebende Zusätze wie Honig oder Malz zudosiert.
Die Zutaten werden bei Temperaturen von 140 bis 150°C gekocht. Ist das vollbracht und das Lösungswasser entzogen, können die Kräuterextrakte zugegeben werden.
Säuren, farbgebende natürliche Zusätze sowie natürliche Aromen und ätherische Öle werden nun zugegeben. Die Zusätze werden durch das Kneten gleichmäßig verteilt. Dabei wird Luft aus der Masse herausgedrückt, bis die Masse ca. 86°C erreicht.
Nun ist die Bonbonmasse bereit für die Prägestraße. Hier wird sie zuerst zu einem, sich zunehmend verjüngenden Strang geformt, um an dessen Ende in die formgebenden Stempel gedrückt zu werden.
Im letzten Schritt werden die noch warmen Bonbons auf ca. 20°C abgekühlt und dann mit unserer typischen Em‑eukal-Fahne in die Bonbonwickler und schließlich in die Beutel abgepackt.
Auf das Rühren kommt es an. Auf die Temperatur. Auf die Qualität der Zutaten. Auf die Rezeptur. Stimmen die Details, ist das Bonbon ein Genuss und sein Geschmack ein Erlebnis. Bonbonkochen ist eine Kunst. Ein Bonbon verzeiht nichts. Ein Fehler in der Herstellung und es klebt bereits im Beutel zusammen. Ein anderer und die Aromen entfalten sich nicht. Echte Bonbonkocher sind eingeweiht in die Geheimnisse ihres Handwerks, können sich in die Wünsche der Bonbonliebhaber einfühlen und kennen jeden Schritt der Herstellung. Und diese beginnt bei der Auswahl der Zutaten.
Entscheidend ist die Qualität aller Ingredienzien, allen voran die der ätherischen Öle, Fruchtsäfte und Kräuterextrakte. Wir kennen unsere Lieferanten, überzeugen uns von ihren Anbaumethoden und achten darauf, keine Massenware einzukaufen. Einige davon sitzen unmittelbar in unserer fränkischen Heimat. Unsere Bonbonkocher riechen wie ein Parfumeur die Unterschiede in feinsten Nuancen. Nur beste Qualität darf ins Töpfchen, auch wenn dieses bei uns natürlich ordentlich groß ist.
Sind die Zutaten sorgfältig ausgewählt, der Zucker bzw. die Zuckeraustauschstoffe, der Glukosesirup, die Zitronen- oder Äpfelsäure beigegeben, ist die nächste Herausforderung die schonende Verarbeitung. Vor allem aufgrund des Zuckers braucht die Bonbonmasse eine exakte Temperatur. Dazu den richtigen Schwung. Unsere Bonbonkocher beherrschen das Einrühren der wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Effeff. Sie kennen den Produktionsprozess, alle Eigenarten der Bonbonmasse und wissen, wie diese ganz geschmeidig wird. Sie sind der verlängerte Arm unserer Maschinen. Sie geben den Takt vor, die Maschine führt aus. Wenn etwas nicht stimmt, greifen sie unverzüglich ein. Auch in die Technik. Denn Bonbonkocher sind auch Mechaniker. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf in der Fertigung, die bei uns dem modernsten Standard entspricht."
"Bonbonkochen" – hinter dem, was so einfach klingt, steckt ein fundierter Beruf: Süßwarentechnologe. Das sind drei Jahre Ausbildung inklusive je zwölf Wochen Blockschule in der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft in Solingen, der einzigen Berufsschule für Bonbonkocher in Deutschland. Neben Betriebstechnik, Technologie, Mathematik, Chemie, Biologie und Physik steht auch Ernährungslehre auf dem Stundenplan. Dazu natürlich Fächer wie Konfekt, Dauerbackwaren, Schokolade und Zuckerwaren. Für die Kunst des Bonbonkochens eignet sich nicht jeder.
Auch wir finden leider nicht jedes Jahr den passenden Auszubildenden. Vierzehn Bonbonkocher arbeiten aktuell bei uns, viele schließen als Beste ihres Jahrgangs ab. Das macht uns stolz. Leidenschaft für Süßwaren und das Kochen sind wichtige Voraussetzungen. Dazu ein feines Gespür für die Zutaten, Respekt vor Lebensmitteln und ein fester Charakter. Unerlässlich sind auch eine feine Nase und ein feiner Gaumen. Denn Bonbonkocher lassen sich wie Sommeliers ihre Spezialitäten auf der Zunge zergehen, erschmecken ihre Vielfalt. Warum? In den Beutel kommen nur Premiumbonbons, die unserem Anspruch genügen sowie natürlich der Originalrezeptur entsprechen. So können Sie sich stets auf die Qualität und den Geschmack unserer Em‑eukal Bonbons verlassen.